Der Klang des Gitarrenkabels
- cs3340
- 31. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aus meiner Erfahrung hat ein Kabel einen erheblichen Einfluss auf den Sound. Besonders auffällig wird das, wenn man den Sound zu Hause sorgfältig abgestimmt hat und dann im Übungsraum ein anderes Kabel verwendet – plötzlich klingt alles anders, und man versteht die Welt nicht mehr. Zum Glück hat sich Soundexperte Zöllner diesem Thema angenommen und bringt hier wertvolle Aufklärung. Vielen Dank dafür!

Hier eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeit von Em. Prof. Dr. Manfred Zollner aus Regensburg. Das Original findet ihr hier oder auf https://www.gitarrenphysik.de
1. Rolle des Gitarrenkabels: Ein Gitarrenkabel beeinflusst den Klang durch seine Kapazität, die zusammen mit dem Tonabnehmer der E-Gitarre einen Resonanzkreis bildet. Dadurch wird ein bestimmter Frequenzbereich betont, was zur Klangfärbung beiträgt.
2. Kabelkapazität: Die Kapazität eines Kabels (gemessen in Picofarad pro Meter) hängt von der Länge und dem Dielektrikum ab. Eine höhere Kapazität führt zu einer stärkeren Resonanz im unteren Frequenzbereich, während niedrigere Kapazitäten die Frequenz der Resonanz erhöhen.
3. Material und Konstruktion: Kabel bestehen aus Innenleitern und Abschirmungen, die meist durch ein isolierendes Dielektrikum getrennt sind. Die Impedanz (Wechselstromwiderstand) der Kapazität beeinflusst die Übertragung höherer Frequenzen.
4. Klangliche Unterschiede: Die Kapazität des Kabels ist der wichtigste Faktor für den „Sound des Kabels“. Ein hochohmigeres Kabel kann tiefe Mitten betonen, während niederohmigere Kabel oft eine höhenreichere Übertragung ermöglichen.
5. Störeffekte: Weitere Faktoren wie triboelektrische Effekte und Störungen durch unsaubere Verbindungen (z.B. Stecker) können zu unerwünschten Klangveränderungen führen.
6. Kabeltypen und Kapazitätsvergleich: Eine Tabelle zeigt verschiedene Kabel und ihre Kapazitätswerte pro Meter. Unterschiede im Sound sind vor allem auf die Kapazität zurückzuführen, weniger auf andere beworbene Eigenschaften wie „spezielle Basskabel“.
7. Stecker und Klangregelung: Der „Timbre-Plug“ von Neutrik bietet eine Möglichkeit, die Kapazität am Stecker zu verändern, was den Klang flexibel beeinflussen kann.
Fazit: Der Klangunterschied bei Gitarrenkabeln beruht hauptsächlich auf der Kapazität, die den Resonanzkreis mit dem Tonabnehmer formt. Wer gezielte klangliche Anpassungen wünscht, kann durch verschiedene Kabel oder zusätzliche Kondensatoren experimentieren.
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